Propaganda-"Fälschungen" aus privater Hand in der BRD

Die nun folgenden Marken wurden im wesentlichen ohne Vorlagen von Briefmarken erstellt, sondern sind private Fantasie Erzeugnisse von politisch und themenspezifisch engagierten Personen, die ihrem Unmut oder ihre Bewunderung auf diese Weise wohl zeigen wollten.

Die Wladimir-Iljitsch-Lenin-Marke (1970)

Bei der Marke handelt es sich wohl um eine der bekanntesten "Fälschungen". Diese wurden von Jörg Schröder (Verleger) im produziert. Auf die Idee wurde er von Otto Jägersberg (1970) gebracht. Der Druck wurde in einer DKP-Druckerei in Frankfurt durchgeführt. Als die Marken fertig waren, fiel dem Verleger auf, das das Geburtsdatum falsch war (Typ 1 der Fälschung). So wurde die Zeichnung nochmals angepasst und der Druck erfolgt erneut. Jedem sattelfesten Leninisten wäre sofort das falsche Geburtstagsdatum (11.04.1870) aufgefallen, da Lenins Geburtstag am 22.04.1870) war.
 

Herr Uve Schmidt und Herr Jörg Schröder verfassten ein Protestbrief, adressierten diese an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und zu Sammelzwecke einige an alle beteiligten der Aktion. Frankiert wurden die Briefe, die mit 30 Pf. frankiert werden mussten, jeweils mit der Lenin-Marke (20 Pf.) und einer dazu gekauften 10 Pf. Marke.

Dies war letztendlich auf der Fehler weshalb es eine verhältnismäßig Drakonische Strafe ausgesprochen wurde (1 Jahr auf Bewehrung und 12.000 DM). Hätte Herr Schröder nämlich die Briefe mit der Marke mit 30 Pf. frankiert und die Marke daneben geklebt, hätte die Marke als Verschlussmarke gezählt werden müssen, was vermutlich eine Spende von ca. 150,- DM an eine wohltätige Einrichtung bedeutet hätte.

Für die Aufrüstung Marke (1982)

Hergestellt wurden die Marken von Herrn Willi Hölzel, der diese für die Mitglieder der Friedensbewegung hergestellt hatte. Es gab hierbei 3 verschiedene, die abgebildete mit 60+20 Pf. (Raketen), 140+50 Pf. (Panzer) und 230+70 Pf. (Flugzeugträger).

Es handelt sich bei diesen Briefmarken, nicht wirklich um Briefmarken im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um postwertzeichenähnliche Klebezettel. Dies wurden, sofern diese von der Post unbemerkt blieben, als Verschlussmarke auf der Rückseite aufgeklebt und in sehr seltenen Fällen auch ausgeliefert worden.